Dienstag, 19. Oktober 2004
Brief an das Licht
Irgendwer hat mal behauptet, dass, wenn nichts mehr
geht, irgendwo her ein Licht kommt. Das Symbol,
die Hoffnung bis zuletzt nicht aufzugeben. Weil
jemand anderes behauptet hat, die Hoffnung
stirbt zuletzt. Viele schlaue Bemerkungen
ranken sich um das Glück, den Erfolg. Unzählige
Sprichwörter halten einen an, nicht aufzugeben,
die Chancen zu nutzen, die Optionen, alles
für das erhoffte Ziel in die Waagschale
zu werfen.
Diese gehen sogar weit, dass man ständig daran
zweifelt, ob man es denn letztendlich auch verdient
hat, erfolgreich zu sein. Hat man denn alles gegeben,
alles andere hinten angestellt, auf alles ver-
zichtet, hat man alles das wirklich geleistet?
Und war der Wunsch größer, als alles andere?
Wenn man dass mit „Ja“ beantworten kann, man
aber immer noch nichts von dem Licht sieht,
dann stellt sich eine andere Frage: Wann ist
eigentlich Schluss? Wann ist es vorbei? Wann steckt
man zurück? Wann gibt man auf? Wann hört man auf
zu hoffen, zu glauben, sondern fängt an, zu
realisieren, das war’s?
Denn wenn man es nur ein Fünkchen zu früh macht,
verpasst man vielleicht das alles rettende Licht.
Und wenn man es zu spät macht, dann geht das
letzte Licht sowieso aus. Ich weiß nicht, wann man
loslassen darf, ohne ein schlechtes Gewissen
zu haben. Wann lässt man eine Vision einfach sausen,
wann ein Ziel, wann eine Aufgabe, wann eine Freund-
schaft, wann den blöden Rechner, der einen ständig
selbst verlässt? Wann weiß man, dass Schluss ist?
Und die Zeit für einen Neuanfang. Welches Licht
geht da an, oder welches Geräusch kann man
dann vernehmen? Es gibt nur Geschichten für die
Hoffnung, die Liebe und den unerschütterlichen
Glauben, aber wann sagt einem die innere Stimme,
was schon Paul besungen hat: Let it be!
Ich weiß es nicht und sehe nur zu, wie alles immer
mehr schwindet und alles immer weiter sich ent-
Fernt, der Berg der Last sich weiter stapelt.
Und immer denke ich, genau da muss man durch,
wenn man es ernst damit meint. Genau das muss
man erlebt und überlebt haben, um den Sinn
wirklich zu begreifen. Von dem, für das es sich
lohnt, alles hinzuhalten. Aber die Zweifel daran
sind genau so groß. Und werden größer. Wann
soll man loslassen. Und zusehen, wie ein Traum
untergeht.
19. Oktober 2004
geht, irgendwo her ein Licht kommt. Das Symbol,
die Hoffnung bis zuletzt nicht aufzugeben. Weil
jemand anderes behauptet hat, die Hoffnung
stirbt zuletzt. Viele schlaue Bemerkungen
ranken sich um das Glück, den Erfolg. Unzählige
Sprichwörter halten einen an, nicht aufzugeben,
die Chancen zu nutzen, die Optionen, alles
für das erhoffte Ziel in die Waagschale
zu werfen.
Diese gehen sogar weit, dass man ständig daran
zweifelt, ob man es denn letztendlich auch verdient
hat, erfolgreich zu sein. Hat man denn alles gegeben,
alles andere hinten angestellt, auf alles ver-
zichtet, hat man alles das wirklich geleistet?
Und war der Wunsch größer, als alles andere?
Wenn man dass mit „Ja“ beantworten kann, man
aber immer noch nichts von dem Licht sieht,
dann stellt sich eine andere Frage: Wann ist
eigentlich Schluss? Wann ist es vorbei? Wann steckt
man zurück? Wann gibt man auf? Wann hört man auf
zu hoffen, zu glauben, sondern fängt an, zu
realisieren, das war’s?
Denn wenn man es nur ein Fünkchen zu früh macht,
verpasst man vielleicht das alles rettende Licht.
Und wenn man es zu spät macht, dann geht das
letzte Licht sowieso aus. Ich weiß nicht, wann man
loslassen darf, ohne ein schlechtes Gewissen
zu haben. Wann lässt man eine Vision einfach sausen,
wann ein Ziel, wann eine Aufgabe, wann eine Freund-
schaft, wann den blöden Rechner, der einen ständig
selbst verlässt? Wann weiß man, dass Schluss ist?
Und die Zeit für einen Neuanfang. Welches Licht
geht da an, oder welches Geräusch kann man
dann vernehmen? Es gibt nur Geschichten für die
Hoffnung, die Liebe und den unerschütterlichen
Glauben, aber wann sagt einem die innere Stimme,
was schon Paul besungen hat: Let it be!
Ich weiß es nicht und sehe nur zu, wie alles immer
mehr schwindet und alles immer weiter sich ent-
Fernt, der Berg der Last sich weiter stapelt.
Und immer denke ich, genau da muss man durch,
wenn man es ernst damit meint. Genau das muss
man erlebt und überlebt haben, um den Sinn
wirklich zu begreifen. Von dem, für das es sich
lohnt, alles hinzuhalten. Aber die Zweifel daran
sind genau so groß. Und werden größer. Wann
soll man loslassen. Und zusehen, wie ein Traum
untergeht.
19. Oktober 2004
Geschrieben von Christof Hintze
in Wortkunst
um
16:10
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