Dienstag, 27. Dezember 2011
Das Jahr 2011. 2012 kann kommen. Komm doch. Ich bin bereit. Komm!
2011. Höhen und Tiefen. Weiten und Nähe. Hitze und Kälte. Verlust und Gewinn. Abschied und Ankunft. Laufen und Schlafen. Trennung und Verbindung. Freude und Trauer. Begleiten und Verweilen. Lassen und Anfangen. Bewegung und Stillstand. Begrüßen und Verabschieden. Alleine und Gemeinsam. Lust und Angst. Außer Atem und Atemlos. Liebe und Wut. Verstehen und Unverständnis. Verzweiflung und Zuversicht. Reden und Schweigen. Stille.
Ein Jahr ist aus der großen Entfernung betrachtet, dann doch wie alle Jahre. Eine Zahl. Aus der Nähe betrachtet sieht dass ganz anders aus. Jedes Jahr hat dann eine eigene unverwechselbare Farbe. Dieses Jahr hat eine eher dunklere Farbe: Ein Dunkelgrün. Jedes Jahr hat eine eigene Musik. Dieses klang eher nach Johann Sebastian Bach. Jedes Jahr ist wie ein Roman, dieser ist sicherlich ein Drama. Jedes Jahr hat einen eigenen Geschmack, dieses war bitter und nur manchmal süß. Jedes Jahr ist wie eine Pflanze, dieses war wie Efeu. Jedes Jahr ist eigentlich gleich. Ein Kommen und Gehen. Aber bei genauem Hinsehen völlig anders. Es ist wie mit Schneeflocken. Sie sehen alle gleich aus, dabei gleicht keine der anderen. Diese Schneeflocke mit der Bezeichnung 2012 ist nun vom Himmel gefallen. Und die mit der Bezeichnung 2011 macht sich auf die Reise.
Die Erinnerungen an ein Jahr sind die Spitzen der Emotionen. Im Negativen wie im Positiven. Es scheint, dass wir aus jedem Jahr nur eine gewisse Anzahl von sehr positiven und sehr negativen Erinnerungen in unseren Erinnerungen mitnehmen dürfen. Aus gutem Grund. Sind es zu viele negative, dann fällt das rückblickend nicht mehr so ins Gewicht. Und zu viele positive, gibt es das denn?
Es scheint so, als ob in das Buch der Erinnerungen an ein Jahr nur die Geschehnisse kommen, die mit einer gewissen, großen Portion Emotion verbunden sind. Weil diese immer seltener werden bleiben viele Seiten leider leer und weiss. Was war 2008? Was war 2004? Wann erleben wir noch unglaubliche Höhen und Glücksmomente? Von der enormen Höhe, dass diese für immer im Buch unserer Erinnerungen einen Platz haben? Als Kind gab es reichlich davon. Im Laufe der Jahre, werden diese Erlebnisse immer weniger. Und weichen den Ängsten, Befürchtungen und dem Schicksal. Für die negativen müssen wir nicht groß sorgen, die kommen von allein und nehmen sich ihren Platz ohne zu fragen. Mit zunehmendem Alter scheinen es mehr und mehr zu werden. Und jedes Jahr beginnen wir mit der Hoffnung und Zuversicht - dieses wird ein überglückliches. Wie mit dem kommenden. 2012 hat mal wieder die Chance ein unglaublich schönes zu werden. Denn es beginnt bei eins, dem 1 Januar.
2012. Meine Vorfreude auf das neue Jahr war selten so gewaltig. Meine Wünsche, meine naive, ungetrübte Hoffnung ist nur eine, dass im Jahr 2012 die weissen Seiten der Erinnerung mit unglaublich positiven Erinnerungen bemalt werden. Das wäre wunderbar. Was sage ich, das wird wunderbar.