Eigentlich bist du nur eine Illusion.
Denn trotz des Umstands, dass du deine Fesseln
überall anlegst, wo es dir gelingt, sind
diese erschreckend leicht zu lösen.
Das weiß man nur vorher nicht. Darum dient
man dir. Man ist von so viel anscheinend
abhängig. Bis zu dem Zeitpunkt, dass du,
aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr
zu bedienen bist. Dann bist du plötzlich weg.
Beim Rauchen ist das ebenso, wie beim
Arbeiten. Man denkt ständig, was alles passieren
kann, wenn man dich verliert. Aber dann gewinnt man
die Erkenntnis, dass man ohne dich viel besser
leben kann. Die Abhängigkeit von der Ab-
hängigkeit ist die es, die es gilt, im Laufe eines Lebens
zu lösen. Denn eigentlich gibt es nichts, für
das es sich wirklich lohnt, dass man abhängig
davon wird. Denn am Ende eines jeden Lebens
endet auch jede Abhängigkeit.
Somit kann man die ungesunden viel früher in den
Wind schießen. Und die schönen viel besser aus-
kosten. Aber die Stricke, die du anlegst, gilt
Es ständig zu kappen. Denn wie im Netz der Spinne
ist man plötzlich Gefangener der eigenen Unacht-
samkeit.
Denn nichts treibt einen ins Netz der Abgängigkeit,
außer man sich selbst. Natürlich ebnen viele
Geschehnisse eines Lebens den Weg in die Fänge.
Aber die Schritte unternimmt man selbst. Darum
kann man auch den Weg zur Abhängigkeit einfach
in einen Weg weg von der Abhängigkeit wechseln.
Man muss nur den ersten Schritt tun. Und dann erst
den nächsten. Und so lernt man den unglaublichen
Genuss auf dem Weg zurück in die Freiheit.
Denn die hat keine und kennt keine Abhängigkeiten,
sondern nur freiwillige Verbindungen.
19. Oktober 2004