Donnerstag, 6. Oktober 2011
Wirklich?!
02.06.2007 zum ersten Mal erschienen. Zum Gedenken an Steve Jobs:
Manchmal stelle ich mir die Frage, was ich wirklich brauche. Gebrauche. Nutze. Was mir nah ist. Näher als ich mir selbst bin. Für was ich meine, ich bereit wäre zu sterben. Oder was mir wirklich fehlt. Auf was ich nicht mehr verzichten kann. Auf was ich aber sofort verzichten könnte. Was überflüssig ist. Was das kosteten würde. Auf was ich an mir selbst getrost verzichten könnte. Welche Gabe, oder Eigenschaft ich gerne hätte. Wieviel Energie Dinge binden. Welche Aufmerksamkeit viele Aspekte meines Lebens verlangen. Was alles überflüssig war, ist und sein wird. Wie lange ich etwas nicht mehr gebraucht habe. Und wo ist es eigentlich? Was ich schon alles im Sack habe, in meinem Leben. Was darin noch fehlt. Wie wichtig es mir mal war. Dabei ist es mit heute ganz schnuppe. Oder wie wichtig mir Dinge geworden sind, die mir lange völlig unwichtig waren. Mit wie wenig ich auskommen könnte. Mit wie viel mehr ich entspannter leben könnte.
Must, need, nice to have. Was man jetzt tun müsste. Was man sofort lassen sollte. Dann überschlage ich in meinem Kopf welche Summen ich für was sinnlos verprasst habe. Wie groß die Summe sein müsste die mir per Zinsen ab sofort ein geldsorgenfreies Leben gewährleisten würde. Dann denke ich in Bergen und Massen von Gütern, die ich in meinem Leben verbrauchen werde. Wie viel Zeit ich verschlafe. Wie viel Zeit ich arbeitend verbringe. Wie lang mein Bart wohl wachsen würde, wenn ich mich nie rasieren würde. Wie lange ich wohl leben könnte. So pendele ich zwischen meiner Verlustangst und meiner Gier nach mehr Lebensqualität hin und her, hin und her.
Ich ertappe mich wieder einmal dabei, wie ich alles in meinem Leben versuche zu quantifizieren und zu qualifizieren, zu bewerten, numerisch einzuordnen. Rangreihen rasen durch mein Hirn. Tops und Flops. Mit dem immer selben Ergebnis - Das bringt doch nichts. Man kann aus seinem Leben keinen Businessplan machen. Und dann denke ich an die Worte von Steve Jobs: Stay hungry, stay foolish (Danke noch mal an Timo und den Geistesblitz, sonst wären diese Worte eventuell an mir vorüber gegangen). Dann geht ein breites Lächeln über mein Gesicht und ich mache genau das, was ich genau in diesem Moment am liebsten tun würde. Wunderbar!