Dienstag, 10. Februar 2009
Das erste und das zehnte Mal
Mein erstes Auto
Mein erster Urlaub
Mein erstes Gehalt
Meine erste Wohnung
Mein erster Fernseher
Meine ersten Cowboystiefel
Mein erstes Glas Nutella
Mein erstes Mal Amerika
Mein erster Flug
Mein erstes Buch
Mein erstes Rendezvous
Mein erstes Surfbrett
Mein erstes Handy
Mein erster Computer
Meine erste E-Mail
Mein erster Kinobesuch
Mein erstes Motorrad
Meine erste Internetseite
Mein erstes Fussballspiel
Mein erstes Fahrrad
Meine erste Armbanduhr
Mein erstes Skateboard
Mein erster Skiurlaub
Meine erste Schallplatte
Meine erste HiFi-Anlage
Mein erstes...
An die ersten Male ist meine Erinnerung so deutlich und so voller Emotionen, voller Glück und Begeisterung, Stolz und Dankbarkeit. Dieses Gefühl des ersten Mals habe ich so nie mehr empfunden. Es scheint so, als ob beim ersten Mal ein Gefühl losgetreten wird, nach dem man sich sehnt, es wieder und wieder zu empfinden. Aber es gelingt auch bei demselben Aspekt nicht mehr. Also mir nicht. Nie mehr hat sich mein Primärbedürfnis so glücklich gefühlt, wie beim ersten Mal. Jedes nächste Mal war anders und aus Sicht des Primärbedürfnisses schwächer und schwächer. Sicherlich beschreibt das genau ein Problem, das man Konsumsucht nennt. Die Sucht danach, sein Primärbedürfnis in einem selbst so glücklich zu sehen. Man erhöht die Dosis und die verkürzt die Frequenz, aber es rückt immer weiter von einem weg. Wie war es denn beim zehnten Mal?
Mein zehntes Auto
Mein zehnter Urlaub
Mein zehntes Gehalt
Meine zehnte Wohnung
Mein zehnter Fernseher
Meine zehnten Cowboystiefel
Mein zehntes Glas Nutella
Mein zehntes Mal Amerika
Mein zehnter Flug
Mein zehntes Buch
Mein zehntes Rendezvous
Mein zehntes Surfbrett
Mein zehntes Handy
Mein zehnter Computer
Meine zehnte E-Mail
Mein zehnter Kinobesuch
Mein zehntes Motorrad
Meine zehnte Internetseite
Mein zehntes Fussballspiel
Mein zehntes Fahrrad
Meine zehnte Armbanduhr
Mein zehntes Skateboard
Mein zehnter Skiurlaub
Meine zehnte Schallplatte
Meine zehnte HiFi-Anlage
Mein zehntes...
In vielen Fällen ist es noch nicht mal zum zehnten Mal gekommen. Kein Wunder, wenn die gewünschte Befriedigung schwächer und schwächer wurde, bis sie dann ganz ausblieb. Es ist schon beeindruckend zu sehen, dass mein Gefühl, das an meinen ersten VW Käfer für 500 Mark gebunden ist, stärker ist, als an Autos die jenseits der 50.000 Euro Grenze liegen. Und so verhält es sich mit allem. Somit ist das für mich der Beweis. Es geht nur, ausschließlich und alleinig um Primärbedürfnisse, nie um Sekundärbedürfnisse. Oder wie man einfach und richtig ausdrücken kann: Geld allein macht nicht glücklich. Kein Geld ist aber keine gute Voraussetzung zum Glück.
Primärbedürfnisse sind: Lust, Freude, Sicherheit, Freiheit, Unabhängigkeit, Wohlstand, Gesundheit, Erfolg, Bewunderung, Erlebnisse...
Sekundärbedürfnisse sind: Rabatt, Zugaben, Preis, Angebote, Gewinnspiele, Leasing, Ausstattung, Finanzierung, Technik und Sondermodelle.
Wenn ihr mir das nicht glaubt, dann denkt einfach an das erste Mal und an das zehnte Mal und dann werdet ihr bemerken, welche Gefühle wirklich damit verbunden waren. Versucht, dieses Gefühl für Euch einzufangen und legt es über das, was ihr jetzt macht oder wollt. Und dann fragt Euch ehrlich, ob ihr mit diesem Verlangen das bekommt, was ihr eigentlich wollt.